Donnerstag, 12. Juli 2012

Kostbarkeiten im Wiggertal: Zofingen zeigt ein anderes Gesicht

Pius Häfliger, Luthern

Das über 800jährige Froburgerstädtchen im unteren Wiggertal ist Ziel des diesjährigen Traditionsanlasses der Heimatvereinigung Wiggertal. Das Wort "Kostbarkeiten" hat am 23. Juni in der Thut-Stadt in zweifacher Hinsicht seine Richtigkeit: Nebst der speziellen Stadtführung durch Urs Siegrist, Konservator des Museums Zofingen, ist der grösste Biomarkt der Schweiz in den Gassen und auf den Plätzen Zofingens zu Gast.

Wasser als Lebensader

Im "Jahr des Wassers" wird der von den üblichen Stadtführungen abweichende Rundgang zu besonderen Orten und Eigenheiten des Bezirkshauptortes führen. Nebst den vielen Brunnen spielten die Stadtbäche und Feuerweiher eine lebenswichtige Rolle, nachdem die Stadt mehrmals abgebrannt war. Im 19. Jahrhundert mussten einige Brunnen dem aufkommenden Verkehr weichen und fanden an ruhigeren Orten eine neue Bleibe. Was hat es mit der "Schifflände" auf sich und warum hat der parallel zur Wigger verlaufende Grundwasserstrom als einziger der Schweiz einen Namen?

Erkundung von malerischen Gassen

Auch Gassennamen haben sich geändert und es wird interessant sein zu erfahren wo die Judengasse war und welche Bedeutung ihr in alter Zeit zugekommen ist. Das Schicksal der Zofinger Juden, die Reformation und die Geschichte des früheren Chorherrenstiftes mit der prächtigen St. Mauritiuskirche, wird ein weiterer spannender Themenkreis des Besuches in Zofingen sein.

Der Rundgang wird um 14 Uhr beim Brunnen auf dem Bahnhofplatz seinen Anfang nehmen und rund zwei Stunden dauern. Besucher benutzen vorzugsweise die öffentlichen Verkehrsmittel, weil durch den Biomarkt ohnehin viele Gäste in der Stadt sind. Natürlich ist der Markt nach der Führung für alle Teilnehmer ein bunter Tummelplatz und weckt sicher auch viele Erinnerungen an die Zeit der grossen, mittelalterlichen Märkte.

Ein Besuch wird sich bestimmt lohnen und viele bleibende Eindrücke und neue Erkenntnisse hinterlassen. Die Heimatvereinigung freut sich auf Sie.

Der heutige Thutplatz mit dem Gerechtigkeitsbrunnen hatte vor 1890 durch
die Zofinger Klosterbrauerei ein besonderes Gepräge.