Donnerstag, 3. Juli 2014

Aarburger Kostbarkeiten entdeckt

Die Heimatvereinigung Wiggertal begab sich dieses Jahr auf ihrer traditionellen Entdeckungstour lokaler Kostbarkeiten nach Aarburg.

Michel Spiess, Leiter des Heimatmuseums und profunder Kenner der Lokalgeschichte nahm die Besucher mit auf eine lebendige Entdeckungsreise. Das Naturphänomen der Aarewoog, wo das Wasser aareaufwärts zu fliessen scheint, zog die Anwesenden sofort in seinen Bann. Über die Büssertreppe erreichten die Besucher die imposante, vorwiegend mit Frohdiensten erbaute Burganlage. Gespannt lauschten die Gäste den lebhaften Schilderungen von Michel Spiess über die Entstehung und Bedeutung der Aarburg als protestantisches Bollwerk gegen die katholische Innerschweiz. Facetten- und gestenreich zeigte er die herrschenden politischen Verhältnisse mit unnachahmlicher Lebendigkeit auf. Geschichten über die napoleonfreundlichen Aarburger mit gemeinsamen Samstagstänzen unter der 500 Meter langen Freiheitsallée würzten die historischen Fakten.

Grosser Auswand für Wasser

Bis 1671 musste die Wasserversorgung der Burg mit Zisternenwagen gewährleistet werden. Nach 41jähriger Bauzeit war endlich ein 45 Meter tiefer Sodbrunnen von lothringischen Bergarbeitern durch den Fels bis auf Grundwasserniveau vorgetrieben worden. Mit einem Laufrad wurde von da an Wasser für die Versorgung der Burg aus dem Brunnen heraufgezogen und machte so die Festung bei allfälliger Belagerungen weniger verwundbar.

Nur zu rasch war die Zeit verflogen, denn noch lange hätten die Besucher den Geschichten von Michel Spiess zuhören können. Eine wahrhaft kostbare Entdeckungsreise!

Text / Foto Pius Häfliger, Luthern


Mit dem Sodbrunnenbau wurde kein Aufwand gescheut, Wasser auf die Burg zu bringen.