Sendung vom 28. Oktober 2015. Eigenhändige Aufnahme via Teleboy.
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Beschreibungstext der Redaktion des Schweizer Fernsehens:
Für viele internierte ausländische Soldaten war es die Hölle auf Erden: Das Luzerner Straflager Wauwilermoos, das von 1940 bis 1946 bestand. Jetzt sprechen vier amerikanische Überlebende über ihre Zeit im Lager, ihre Fluchtversuche und über die damit verbundenen Qualen.
Ein Film von Daniel Wyss
Im Ganzen hielten sich während des Zweiten Weltkrieges über 100‘000 ausländische Soldaten freiwillig oder gezwungenermassen in der Schweiz auf. Im Gegensatz zu zivilen Flüchtlingen durfte die Schweiz sie nicht zurückweisen und musste ihren Unterhalt bis zum Ende des Konflikts gewährleisten.
Internationale Abkommen verpflichteten die Schweiz, diese Soldaten aufzunehmen. Während viele Zivilisten, vor allem Juden, in ihre Herkunftsländer zurückgeschafft wurden, blieben die ausländischen Soldaten bis zum Kriegsende in der Schweiz inhaftiert.
Die in unterschiedlichen Dörfern untergebrachten Soldaten arbeiteten in der Landwirtschaft und in der Industrie. Ausländische Offiziere wurden nicht zu Zwangsarbeit verpflichtet und wohnten in wenig belegten Hotels. Diese relativ milden Bedingungen der Internierung konnten sich allerdings für diejenigen, die zu fliehen versuchten, in einen Alptraum verwandeln. Getürmte Flüchtlinge wurden unter anderem im «Internierten-Straflager Wauwilermoos» im Kanton Luzern inhaftiert.
Dieses Militärgefängnis wurde vom Hauptmann André Béguin geleitet, einem Betrüger und Führer einer rechtsextremen Bewegung. Er setzte extrem harte Haftbedingungen durch. Die Gefangenen wurden schikaniert und misshandelt. Solche Torturen erlebten auch einige der in der Schweiz notgelandeten und im «Wauwilermoos» inhaftierten ehemaligen US-Piloten.
Am 30. April 2014 verlieh der US-Kongress den letzten acht der US-amerikanischen Überlebenden des Lagers – in Anerkennung ihrer damals erlittenen Qualen – die Medaille für Kriegsgefangene. Beinahe 70 Jahre mussten die Opfer auf eine angemessene Ehrerbietung warten. Der Film «Notlandung» beleuchtet ihre bewegende und schockierende Geschichte – die notabene auch ein Teil unserer eigenen ist. «DOK» beleuchtet ein unrühmliches Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte.