Samstag, 21. November 2015

Heimatkunde 2016

Die Ausgabe 2016 der Heimatkunde des Wiggertals ist erhältlich. Sie bringt wieder Überraschendes und Wissenswertes aus der Landschaft der Wigger, vom Napf bis zur Aare. Wer da lebt, wer mit dem Wiggertal verbunden ist, wird Freude und Interesse am vielfältigen Inhalt finden. Darum kann sie auch als sinnvolles Geschenk Freude bereiten.


Auslieferungsstellen:
Die HK kann bei Willi Korner bezogen werden (041 970 26 77) oder in der Buchhandlung Imhof, Willisau, in der Papeterie Frey, Dagmersellen oder in der Buchhandlung Mattmann, Zofingen.

Regulärer Preis: CHF 40.– Für Mitglieder der Heimatvereinigung ist die Heimatkunde im Jahresbeitrag von CHF 35.– inbegriffen.

Sie können die Heimatkunde auch via E-Mail archaeologisches.museum@schoetz.ch bestellen.

Die Wauwiler Ebene - Sumpfgebiet und Kostbarkeit

Bei herrlichstem Novemberwetter interessierten sich über 60 Personen für die Entwicklungsgeschichte der Wauwiler Ebene vom Flachsee und Sumpfland bis hin zum heute vielseitig genutzten Landwirtschafts- und Erholungsgebiet. Die Heimatvereinigung Wiggertal konnte mit dem Kultur-Ingenieur Peter Manz einen versierten Kenner gewinnen und dieses Jahr zum Kostbarkeitenanlass bei der Schötzer Ronmühle einladen.

„Über zwei Jahrhunderte haben verschiedenste Meliorationen das Bild der Wauwiler Ebene stark verändert. Entwässerungen, Torfgewinnung, Bodenverbesserungen und Wegnetzbau verlangten enorme Anstrengungen und kosteten grosse Summen“, fasste Referent Manz zusammen.

Wie bringt man das Ron-Wasser in die höher fliessende Wigger?
In mehreren Etappen wurde der frühere Wauwiler oder Schötzer See durch Absenkung der Ron trockengelegt. Mit Betonelementen konnte verhindert werden, dass die tiefliegende Bachsohle des Hauptkanals durch den Wasserdruck wieder angehoben wurde. Um den Wasserabfluss zu verbessern, musste das Kanalbett um mehrere Meter abgesenkt werden. So unterquert die Ron unterhalb der Ronmühle die Wigger in einem Tunnel, um weiter flussabwärts das Niveau des Hauptflusses zu erreichen und so abfliessen zu können- eine wahrhaft wasserbauliche Meisterleistung! Die Begehung vor Ort entlockte manchem Besucher ein respektvolles Staunen.

Landgewinnung mit vielen Herausforderungen
Die Aussicht auf eine verbesserte Nahrungsmittelproduktion war eine der starken Triebfedern für die Landgewinnung. In den 50er-Jahren betrug die Landabsenkung durch zu starke Entwässerung bis zehn Zentimeter jährlich. Darunter litten auch die Entwässerungsleitungen, und Strassenbefestigungen waren schwierig. Bauten auf der instabilen Seekreide gerieten in Schieflage, das Bahntrasse bei Egolzwil bis Wauwil brauchte aufwändige Fundamentierung. Ausgetrocknete Seekreide verursachte weisse Staubstürme bis nach Sursee. Der schwarze Boden verlangte nach viel Dünger, und trotzdem eigneten sich nur bestimmte Pflanzen für einen mehr oder weniger ertragreichen Anbau. Der torfige, seekreidehaltige Boden war lange ein pflanzenbauliches Experimentierfeld auf der Suche nach geeigneten Getreide- oder Gemüsesorten. In einem Zeitungsartikel von 1932 waren auch kritische Äusserungen zur Entwässerung und zur Kosten-Nutzen-Rechnung zu vernehmen. Diese Stimmen verstummten aber im Zweiten Weltkrieg mit dem Anbauplan Wahlen weitgehend.

Zwischen 1930 und 1980 führten anliegende Gemeinden Güterzusammenlegungen durch. Eigentum und Felder wurden neu geordnet, Wasserläufe angepasst, ein bewirtschaftungsfreundliches Strassennetz errichtet und Höfe aus den engen Dörfern in die Ebene zu den arrondierten Feldern ausgesiedelt.

Die scheinbar unerschöpfliche Ebene bot auch Nahrung für Pläne wie Flugplatz, Ölraffinerie, Kehrichtdeponie oder Freizeitpark, die jedoch wieder verworfen wurden.
Die Wauwiler Ebene – Chance nicht nur für die Landwirtschaft
Die grossflächige Intensivierung der Landwirtschaft belastete Böden und Gewässer arg. Im Zeichen der Ökologisierung bereichern heute Naturschutzflächen die Tier- und Pflanzenvielfalt und bilden einen abwechslungsreichen Erholungsort. Der Verständniswandel zeigt sich auch darin, dass früher Subventionen für Drainageleitungen flossen und heute deren Offenlegung unterstützt wird.

Das sehr gehaltvolle Referat von Peter Manz machte allen Anwesenden deutlich: Die Wauwiler Ebene ist wahrhaftig eine Kostbarkeit voller Geschichte(n)!

Text und Fotos Pius Häfliger

Die Ron unterquert die Wigger und versetzt die Besucher ins Staunen

Besichtigung des Ronkanals

Peter Manz gibt Auskunft 

Edi Gassmann (links) und Peter Manz beim Diskutieren mit interessierten Gästen

Peter Manz bei seinem interessanten Referat

Nachträglicher Hinweis von Patrick Kurmann:

Auf dem Webauftritt der Gemeinde Wauwil lässt sich über ein Video eine kleine Reise in die Vergangenheit unternehmen - zu einer Zeit mit einem Wauwil am See:

Montag, 9. November 2015

Dienstag, 3. November 2015

Die Heimatvereinigung Wiggertal hat den Kulturpreis 2015 erhalten


fja. In feierlichem Rahmen, auf archäologisch wertvollem Gelände, in der St. Mauritiuskapelle Schötz, hat die Heimatvereinigung Wiggertal am 30. Oktober 2015 den Luzerner Kulturpreis Region West erhalten. 

Die Einladung und die Urkunde sind mit einer Schatulle geschmückt, womit Hermenegild Heuberger auf das vielfältige Kulturgut des Wiggertals hinweist, das es zu werten und zu schützen gilt, das aber immer auch für die Weiterentwicklung offen sein soll.

Willi Korner, der Präsident der Heimatvereinigung, hat die mehr als 80jährige Geschichte der Heimatvereinigung pointiert erläutert und auf die seit 1936 jährlich herausgegebene ,Heimatkunde‘ hingewiesen. Diese hat sich zur Hauptaufgabe der Heimatvereinigung entwickelt und ist auch in ihrer Erscheinungsweise von der dünnen Broschüre zum ansehnlichen Buch geworden.

Den Begriff ‚Heimat‘ hat dann auch Stefan Calivers, Chefredaktor Willisauer Bote, aufgenommen und auf den langjährigen Präsidenten Dr. h. c. Josef Zihlmann würdigend hingewiesen. ‚Seppi a de Wiggere‘ hat Sinn und Wert dieses einfachen Wortes, das aber auch missverstanden und missbraucht werden kann, immer wieder sinngebend umschrieben. Guido Roos, Geschäftsführer, und Hildegard Schär, Leiterin der Arbeitsgruppe Kultur, REGION LUZERN WEST, vertraten diese ordnend und erläuternd.

Höhepunkt des Abends war dann die Preisübergabe durch Stadträtin Brigitte Troxler, Willisau, als Mitglied der Verbandsleitung.

Und immer wieder durften die Anwesenden sich erwärmen an den gemütvollen Melodien der Husistein-Musik, deren Repertoir auch bereichert wurde mit einem Fundus aus dem Archiv der Heimatvereinigung.


Fotogalerie


Guido Roos, Geschäftsführer REGION LUZERN WEST, führte durch die Veranstaltung

Der Präsident der Heimatvereinigung, Willi Korner, bei seiner Ansprache
‚Heimat und Heimatvereinigung im Wandel‘

Immer wieder spielte die Husistein-Musik zur Freude der Gäste

Die Laudatio hielt Stefan Calivers, Chefredaktor Willisauer Bote

Hildegard Schär, Leiterin der Arbeitsgruppe Kultur REGION LUZEREN WEST,
erläuterte den Zweck des Regionalen Förderfonds

Beim Apéro: v.l.n.r. Klaus Fellmann, a. Regierungsrat; Ivo Stöckli, Bezirksgerichtspräsident; Beat Bättig, Treuhandgesellschaft; Josef Wanner, dipl. Kulturingenieur



Hildegard Schär, Altbüron, und Hermenegild Heuberger, Hergiswil

Der Kassier der Heimatvereinigung und deren früherer Präsident:
Pius Kunz Hergiswil und Andreas Bachmann, Zofingen