Sonntag, 9. September 2018

Wallfahrtsort Luthern Bad – eine Kostbarkeit entdeckt

Die Heimatvereinigung Wiggertal lud am 1. September zur jährlichen Kostbarkeiten-Veranstaltung in den meistbesuchten Marienwallfahrtsort des Kantons Luzern ein.

Pius Häfliger begrüsste die Besucher in der 1950 eingeweihten Wallfahrtskirche und erläuterte kurz die Entstehungsgeschichte der Schwarzen Madonna sowie der Glasmalerei von Edy Renggli. Anschliessend erkundeten die Besucher den Wallfahrtsort gruppenweise.

Schwarze Madonna und Glasmalerei in der Wallfahrtskirche. Foto Bruno Bieri

Ein kurzes Video zeigte die Bedeutung und Entwicklung des Wallfahrtsortes aus der Sicht von Josef Zihlmann „Seppi a de Wegere“. Volksfrömmigkeit, die Bedeutung des Wassers und der tief verwurzelte Glaube der Wallfahrer werden darin treffend aufgezeigt. „Das Einsiedeln des kleinen Mannes“ nannte Josef Zihlmann seinen Lieblingsplatz im Luthertal.

Wie die wundersame Heilung von Jakob Minders Gichtleiden anno 1581 geschah, wurde vom damaligen Luzerner Staatschreiber Renward Cysat protokolliert.

Isidor Lustenbergers Erzählungen begeisterten. Foto Bruno Bieri

Isidor Lustenberger nahm die Besucher mit in den gewölbten Klosterkeller. Seine Geschichten und amüsanten Anekdoten gaben einen lebhaften Einblick ins Klosterleben der Waldbrüder. So hiessen die Eremiten, die in Luthern Bad ab 1845 in einem zweijährigen Noviziat auf ihr Einsiedlerleben vorbereitet wurden. 1920 schloss das Kloster seinen Betrieb. Bis 1972 wurde ein Heim für Waisenkinder betrieben.

Max Galliker bei der Heilquelle Badbrünnli. Foto Bruno Bieri

In den vergangenen gut zehn Jahren wurde der Wallfahrtsort neu belebt und gestaltet. Max Galliker, Ehrenpräsident des Fördervereins Luthern Bad, empfing die Gruppen beim Badbrünnli und informierte über die Heilquelle als Kraftort und „Tankstelle für die Seele“.

Max Galliker stellt das neue Arm- und Fussbad vor. Foto Bruno Bieri

Das neue, unterirdisch angelegte Arm- und Fussbad entlockte den Besuchern anerkennendes Staunen. In neuzeitlicher Form lebt hier die ursprüngliche Badetradition als Arm- und Fussbad wieder auf.

Auch wer von den Besuchern meinte, er kenne den Wallfahrtsort Luthern Bad bereits, vernahm an diesem verhangenen Samstag viele unbekannte Geschichten und bereute sein Kommen nicht. Ein wahrhaft kostbares Kleinod, dieser Pilgerort am Fusse des Napfs.


Link zu mehr Infos: www.luthern-bad.ch