Freitag, 27. April 2012

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Rothrist

Polit. Gem. AG, Bez. Zofingen, die bis 1890 Niederwil hiess. Streusiedlung mit Weilern im Aarebogen westlich der Zuflüsse von Pfaffnern und Wigger und grossem Waldgebiet, dem Langholz, im Süden des Gemeindeterritoriums. 1262/63 Rotris. 1653 ca. 600 Einw.; 1764 1121; 1850 2'620; 1900 2'846; 1950 4'219; 2000 6'869. Alemann. Siedlung. Die Herrschaftsrechte lagen bis 1299 bei den Gf. von Frohburg, danach bei den Habsburgern und 1415-1798 bei Bern. R. zählte unter Habsburg und Bern zum Gerichtsbez. Aarburg, 1798-1802 gehörte es zum Kt. Bern, 1803 kam es zum aarg. Bezirk Zofingen. R. war vom MA an nach Zofingen kirchgenössig; 1667-1714 unterstand es dem Chorgericht Oftringen. 1714 wurde die Kirchgem. R. eingerichtet und die ref. Kirche erbaut, 1971 die kath. Kirche.

Im 18. Jh. prägten Landwirtschaft und Heimweberei die Wirtschaft in R. Entlang der Wasserläufe im untersten Pfaffnern- und Wiggertal existierten ab dem 19. Jh. kleinere Gewerbebetriebe. Wegen der Wirtschaftskrise zwang die Gem. 1855 300 Personen zur Auswanderung nach Amerika. Nach dem Anschluss an die Eisenbahnlinie Olten-Bern 1857 entstand an der westl. Gemeindegrenze 1862 die erste grosse Fabrik, eine Spinnerei, welche die Wasserkraft des Rotkanals nutzte. Ein starker Industrialisierungsschub setzte erst nach 1930 ein; die Getränkefirma Rivella wurde 1952 gegründet. Dank dem Autobahnanschluss siedelten sich ab den 1970er Jahren weitere Betriebe an, welche zusammen mit der Industrie grosse Flächen entlang der Ost-West-Verkehrsachsen belegen (u.a. bis 2008 das Verteilzentrum der Autofirma Ford). Die Zahl der Arbeitsplätze in der Gem. stieg von 1'429 im Jahr 1950 auf 3'952 im Jahr 2005. In diesem Jahr stellte der 2. Sektor gut 44%, der 3. 54% der Arbeitsplätze in R. 1706 errichtete die Gem. das erste Schulhaus auf dem Hölzli, 1917 erfolgte die Eröffnung der Bezirksschule. Das Heimatmuseum besteht seit 1970.


Literatur
– G. Boner, R. Oehler, R., mein Dorf, 1959

Autorin/Autor: Christian Lüthi

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Dagmersellen

Polit. Gem. LU, Amt Willisau. Strassendorf im unteren Wiggertal an der Durchgangsroute Luzern-Basel. 1070/90 Tagmarsellen, 1173 Tagemarsseildon. Um 1695 ca. 1'050 Einw.; 1798 1'281; 1850 2'005; 1900 1'761; 1950 2'019; 2000 3'311. Im Lerchensand stand im 1.-3. Jh. ein röm. Gutshof, auf dem Gäitschiflüeli fanden sich Reste einer frühma. Holzburg. Um 1070-90 vergabte Seliger (von Wolhusen?) D. an das Kloster Einsiedeln. Bis 1798 war D. ein Dinghof (Gerichtsstätte) für die Einsiedler Eigenleute und Güter zwischen Reuss und Aare. Die Vogtei, die in das hohe Gericht des Amts Willisau eingebunden war, wurde von den Einsiedler Kastvögten verliehen. Um 1283-1376/83 gehörte D. den Herren von Trostberg, die dort eine kleine Burg bewohnten (um 1385 zerstört). Das Lehen bestand aus Twing, Bann und Vogtei in D., Egolzwil und Wauwil. Danach gelangte es in zwei Teilen über Anna von Teitingen und Peter Ottimann von Zofingen 1450 bzw. über die Herren von Liebegg, die Rust von Wolhusen, die Herren von Luternau 1515 an die Stadt Luzern. 1678 kaufte das Kloster St. Urban die Oberlehensherrschaft, musste sie jedoch 1679 Luzern überlassen.

Die 1271 und 1275 belegte Pfarrkirche (Patrone Blasius und Laurentius) versorgte die Einsiedler Eigenleute. Später (evtl. vor 1346) wurde D. Altishofer Filiale und konnte erst 1813 wieder als Pfarrei konstituiert werden (Kollatur der Gem.). Im SpätMA wurde D. von Ettiswil aus pastoriert. 1819-21 wurde anstelle der alten, um 1520 erneuerten Lorenzenkapelle eine neue Pfarrkirche errichtet. 1919 entstand eine evang.-ref. Gem., die 1926 eine eigene, von Armin Meili erbaute Kirche erhielt.

Im Dreizelgendorf D. wurde 1602 ein grosser Teil des Zelgenlands zu wechselwirtschaftlich genutzten Wässerwiesen eingeschlagen, was zu einer Wertsteigerung des Landes führte. Die 1331 erw. Einsiedler Twingmühle existiert noch heute. Dank der guten Verkehrslage beteiligte sich D. früh am Fernhandel (um 1500 Viehhandel nach Oberitalien) und am Fuhrhaltergewerbe. 1446 gab es bereits mehrere Tavernen, wobei das Rössli Einsiedler Gerichtssitz war. 1456 wird ein Gerber erwähnt. Evtl. bereits im 17. Jh., sicher ab dem 18. Jh. hatte D. einen eigenen Schulmeister. Ab 1631 war D. Sitz der Schmiedebruderschaft des "unteren Gäus". Ab 1742 fanden versch. Märkte (u.a. Viehmarkt) statt. In der Frühneuzeit verfügte D. über einen hohen Anteil an Kleinbauern und Handwerkern, im 18. Jh. kam die textile Heimindustrie auf. Im Lauf des 19. Jh. orientierte sich D. vermehrt nach dem seit 1855 durch die Centralbahn erreichbaren Zofingen, was die Ansiedlung von Zofinger Produktionsbetrieben zur Folge hatte. 1857-84 wurde eine automatisierte Seidenbandweberei betrieben (um 1895 Umwandlung in eine Zwirnerei), um 1868 entstand eine Baumwollweberei, 1888-1904 lief in D. die erste schweiz. Reisschälerei, ca. 1916-58 war eine Wollweberei in Betrieb. Dazu kamen Metall- und Maschinenfabriken. 1971 liess sich die R.J. Reynolds Tobacco AG in D. nieder. Nach dem 2. Weltkrieg etablierten sich weitere Industrien in den Bereichen Kunststoff, Aluminium, Möbel, Glasrecycling und Gasvertrieb, u.a. wegen dem projektierten Autobahnanschluss an die A2 (1980).


Literatur
– A. Felber, 900 Jahre D., 1976
– F. Glauser, J.J. Siegrist, Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, 1977
– H. Wicki, Bevölkerung und Wirtschaft des Kt. Luzern im 18. Jh., 1979
– A. Ineichen, Innovative Bauern, 1996

Autorin/Autor: Waltraud Hörsch

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Dienstag, 17. April 2012

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Kottwil

Ehem. polit. Gem. LU, Amt Willisau, die seit 2006 einen Teil der Gem. Ettiswil bildet. Sie liegt am Südrand des Wauwilermooses an der alten Verbindung von Sursee nach Ettiswil und umfasste die Weiler Seewagen und Zuswil. 1173 Chotwile. 1798 271 Einw.; 1850 472; 1900 418; 1950 476; 2000 386. In K. stiess man auf Siedlungsfunde ab der Mittelsteinzeit. Auf dem Chidli befand sich ein röm. Gutshof (Silberfunde aus dem 3. Jh.). Ferner wurde ein alemann. Gräberfeld und auf dem Gütsch ein Erdwerk (bewehrte Anlage) entdeckt. Ca. 1306-1481 gehörte die Vogtei K. zur Herrschaft Kasteln bei Alberswil (in den Händen der Fam. Feer) und gelangte irgendwann an die 1611-1798 als Twingherren fassbaren Schnyder von Sursee. K. (mit Seewagen) und Zuswil bildeten je eine Twinggemeinde und in beiden Dörfern sind für die Frühneuzeit Tavernen belegt (so im Zuswiler Hochstudhaus von 1562). Es wurde Dreifelderwirtschaft betrieben (in K. Wirtschaftsgenossenschaft von vier Höfen) und durch Drainage des ehem. Wauwilersees ständig Land gewonnen. Die Blutgerichts- bzw. die spätere Amtsgrenze Ruswil-Willisau folgte der Landstrasse und lief damit mitten durch das Dorf K.; Zuswil befand sich bis 1798 im Amt Ruswil. In der Helvetik wurden die Gem. K. und Zuswil dem Steuerbrief Grosswangen zugeteilt und 1812 bzw. 1819 zur Gem. vereinigt. Ab 1798 gehörte K. zum Distrikt, seit 1803 zum Amt Willisau. 1803-14 unterstand K. dem Bezirksgericht Ettiswil, 1814-1913 dem Bezirksgericht Willisau. Bis 1807 war K. kirchgenössig nach Sursee, dann nach Ettiswil. Die sog. Siebenschläferkapelle besitzt einen Freskenzyklus von ca. 1620. Mit Seewagen gehört einer der schönsten Weiler des Kantons zum noch heute landwirtschaftlich geprägten Bauerndorf K.

Literatur
– Kdm LU 5, 1959, 123
– F. Glauser, J.J. Siegrist, Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, 1977
– A. Meyer, «Denkmalpflege im Kt. Luzern», in JHGL 9, 1991, 77-135, v.a. 82-91
– A. Ineichen, Innovative Bauern, 1996, 244

Autorin/Autor: Waltraud Hörsch

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Oftringen

Polit. Gem. AG, Bez. Zofingen. Dorf in der östl. Ebene des unteren Wiggertals mit Höfen und Weilern in den Seitentälern. Im nördlichsten Zipfel der Gem. steht die Burgruine Wartburg. 924 Ofteringa. 1653 ca. 480 Einw.; 1764 884; 1850 2'584; 1900 3'247; 1950 5'350; 1970 9'189; 2000 10'305. Mesolith. Funde, röm. Gutshof an der Kreuzstrasse, alemann. Streusiedlung. Im MA stand O. bis 1299 unter der Herrschaft der Gf. von Frohburg, danach der Habsburger. 1415-1798 gehörte die Gem. zum Amt Aarburg, 1667 entstand das Chorgericht. O. war nach Zofingen kirchgenössig, 1528 liess Bern die Reformation durchführen, 1920 bildete sich die Kirchgemeinde; 1933-34 wurde die eigene Kirche errichtet. 1663 baute die Gem. ein erstes Schulhaus, um 1740 ein zweites im Ortsteil Küngoldingen, 1969-70 folgte der Bau der Bezirksschule. Seit dem Ausbau der bern. Staatsstrassen im 18. Jh. kreuzen sich die Landstrassen Bern-Zürich und Basel-Luzern in O. Zudem liegt der Ort seit 1856 an der Bahnstrecke Olten-Luzern, der Bahnhof befindet sich auf Aarburger Gemeindegebiet. Die 1875-77 errichtete Nationalbahnstrecke Aarau-Zofingen umfasste ab 1914 eine Haltestelle in Küngoldingen. Im 18. Jh. breitete sich die Heimindustrie, deren Zentrum in Zofingen lag, nach O. aus. Der Siedlungsschwerpunkt der Gem. verschob sich in den Ortsteil Kreuzstrasse, wo sich versch. Gewerbebetriebe ansiedelten. 1825 setzte mit der Gründung einer Papierfabrik die Industrialisierung ein, entlang der Wasserläufe entstanden Textilbetriebe. Im 20. Jh. kamen Betriebe der Chemie- und Metallindustrie hinzu. 1920 arbeiteten 65% der Erwerbstätigen in Gewerbe und Industrie. Nach dem Bau des nationalen Autobahnkreuzes bei O. 1967 und 1980 siedelten sich mehrere Einkaufszentren und weitere Dienstleistungsbetriebe in der Gem. an. Die Zahl der Arbeitsplätze nahm 1950-90 von 1'430 auf 3'233 zu. Anfang des 21. Jh. stellte die Landwirtschaft nur noch knapp 4% der Arbeitsplätze, der Dienstleistungsbereich gut 60%. 1945-70 wuchs die Bevölkerung so stark, dass O. seit den 1970er Jahren bevölkerungsstärkste Gem. der Agglomeration Zofingen ist.


Literatur
– A. Hüssy, O., 1993

Autorin/Autor: Christian Lüthi

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Samstag, 7. April 2012

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Menznau

Polit. Gem. LU, Amt Willisau, umfasst die drei Ortsteile M., Geiss und Menzberg. 1185 Menzenowa. Um 1695 ca. 650 Einw. (Geiss ca. 85); 1798 1'894; 1837 2'402; 1850 2'337; 1900 1'906; 1950 2'410; 1970 2'185; 2000 2'850.

Um 1100 gelangte der Meierhof M. von den Gf. von Fenis an das Benediktinerkloster St. Johannsen in Erlach; im 15. Jh. erscheint dieser mit Dinghofgericht. Kirche und Pfarrei wurden vermutlich von Rechtsvorgängern der ab dem frühen 13. Jh. hier herrschenden Frh. von Hasenburg als Abspaltung von Willisau begründet; einzelne Höfe blieben lange Willisauer Exklaven. Mit der Kirchenvogtei waren Niedergerichtsrechte verbunden. Um 1320 gelangte das Deutschordenshaus Hitzkirch in den Besitz der Burgstelle Kasteln oberhalb von M. Es erwarb vor 1347 Kirche, Twing und Bann von den Hasenburgern; als Twingherren setzte die Kommende später Luzerner Ratsherren ein. 1803 übernahm Luzern die Ordensrechte. Gewisse niedere Hoheitsrechte hatten auch die Wolhuser bzw. die Habsburger, welche die Hochgerichtsstruktur vereinheitlichten und M. dem Amt Wolhusen zuteilten.

Bis 1465 gehörte auch Hasle als Filialkirche zu M. 1810 trennte sich das Menznauer Napfgebiet als Pfarrei Menzberg ab. 1470-75 wurde die Johannes dem Täufer geweihte Kirche in M. umgebaut, 1628-35 und 1891 mit Übernahme der alten Ausstattung neu errichtet. Die ursprünglich kleine Gem. dehnte sich in der Helvetik auf das Gebiet der Pfarrei aus, zudem wurde ihr Geiss einverleibt. 1798-1803 war M. Teil des Distrikts Ruswil, 1803-14 des Amtes Entlebuch als eigener Gerichtsbezirk, 1814-30 des Amtes Sursee, danach des Amtes Willisau. Im MA wurde im Dorf M. vermutlich Dreizelgenwirtschaft betrieben; in der frühen Neuzeit gehörte es zum Einzugsgebiet der Ruswiler Landzünfte. 1711 wurde ein Schulhaus mit festbesoldetem Lehrer und Organisten erwähnt. Kaplan Josef Grüter gründete 1831-35 in M. eine Taubstummenschule, welche 1839 zur ersten kant. Anstalt erhoben wurde (1840 nach Werthenstein, 1847 nach Hohenrain verlegt). 1895 erhielt M. eine Station mit Anschluss an die Wolhusen-Huttwil-Bahn. Bemühungen des 1956 gegr. Industriekomitees und der Gem. um die Ansiedlung von Industrie führten mit der Gründung des Spanplattenwerks Kronospan 1966 zum Erfolg (2005 500 Mitarbeiter). Ein Zweigbetrieb der Calida AG bestand bis 1994. Von den in M. Beschäftigten arbeiteten um 2000 27% in der Landwirtschaft und 43% im 2. Sektor. Naturschutzgebiet in Tutensee.

Literatur
– M. Hunkeler, M. - Geiss - Menzberg, 1907 
– A. Bickel, Willisau, 2 Bde., 1982 
– X. Vogel, «M. auf der Suche nach einem Industriebetrieb», in Heimatkunde des Wiggertals 64, 2007, 104-133 

Autorin/Autor: Waltraud Hörsch

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Geschichtliches Gemeinde-Portrait von Ebersecken

Ehem. Kloster und polit. Gem. LU, Amt Willisau. Ausgedehnte Gem. im Einzelhofgebiet des Willisauer Berglands mit kleinen Weilern. 1274 Eberseche, 1275 Ebersegge. Um 1695 ca. 150 Einw.; 1798 541; 1850 583; 1900 476; 1950 552; 1990 386; 2000 404. 1274 gehörten Kapelle und Kirchensatz Frh. Rudolf von Balm. Er stiftete hier 1274-75 mit Jakob von Fischbach, Bürger von Zofingen, ein Zisterzienserinnenkloster, das 1275 unter dem Namen Pura vallis (Luther Thal, belegt 1660) besiedelt und St. Urban unterstellt wurde. Der Gründungskonvent kam aus Rathausen. Er erhielt u.a. das Dorf E. sowie Güter und Fischweiher in Egolzwil und Langnau bei Reiden. Eine Kirchweihe fand 1277 statt, 1279 wird ein Brandschaden an der Kirche genannt, 1353 eine weitere Kirchweihe. Das Kloster, das Frauen aus dem niederen Adel und Stadtbürgerinnen aufnahm, wurde anfänglich von Äbtissinnen geleitet, im 16. Jh. von Priorinnen bzw. Meisterinnen, und dürfte immer klein gewesen sein. Um 1460 zerstreute sich der Konvent nach einem Brand vorübergehend, bis 1471 ein Prokurator von St. Urban die Leitung übernahm. Um 1535 unterstellte Luzern E. einem weltl. Pfleger. Im Zuge der Reform der Luzerner Frauenklöster wurde das Kloster E. zwischen 1588 und 1594 aufgehoben und die Schwestern nach Eschenbach (LU) und Rathausen überwiesen, während die kirchl. Rechte an Rathausen gingen. Die Konventgebäude wurden vermutlich um 1590 abgetragen. Nachdem die Klosterkirche 1662 umfangreich saniert worden war, wurde sie 1707 abgebrochen und auf Insistieren der Bauern durch eine pfründenlose Katharinenkapelle ersetzt (1731 geweiht, 1997-98 restauriert). Die 1940 abgetragene Ulrichskapelle (Bau 1777, Vorgängerbau belegt) ob E. wurde von Grossdietwil aus betreut.

E. unterstand der Schutzvogtei der jeweiligen Landesherren, ab 1407 Luzern, kirchlich den Pfarreien Altishofen, Grossdietwil, Zell, Schötz und Richenthal. Auf dem Klosterareal entstand 1817-18 das erste, um 1913 das zweite Schulhaus. Zu Beginn des 19. Jh. lag E. in der Feldgraswirtschaftszone mit Einzelhöfen, wo Vieh- und Milchwirtschaft betrieben wurde. Bis ins 19. Jh. bestand kein Gemeindegut. Noch heute ist die Gem. stark agrarisch geprägt (2000 gut die Hälfte der Arbeitsplätze im 1. Sektor). Ein Tunnel bei E. erinnert an ein gescheitertes Bahnprojekt der Centralbahn von Langenthal nach Wauwil (1874-75).


Archive
– StALU, KlosterA
Literatur
– H. Steinmann, Zur Schulhausweihe E., 1913 
– Kdm LU 5, 1959, 59-63 
– HS III/3, 597-607 
– J. Manser, «E.», in JHGL 16, 1998, 123 f. 
– H.-C. Steiner, «E.», in JHGL 17, 1999, 64-67 

Autorin/Autor: Waltraud Hörsch

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz