Polit. Gem. LU, Amt Willisau. Am Eingang ins Lutherntal, der Verbindung von Willisau in den Kt. Bern. Ende 9. Jh. Kepinhouva. Um 1695 ca. 350 Einw.; 1798 459; 1850 671; 1900 604; 1950 772; 2000 990. Frühe Befestigungsanlagen sind die ehem. Erd-Holz-Burgen Stattägertli und Hasenmättli (wohl aus dem frühen HochMA). Im 13. Jh. verfügte das Kloster Muri über grösseren Grundbesitz. Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatten die Habsburger als Klostervögte inne, nach 1407 die Stadt Luzern, vertreten durch die Stadt Willisau. G. gehörte zu den Pfarreien Ettiswil und Zell und besass eine um 1453 von der Gem. erbaute Kapelle. 1932-33 wurde die Pfarrkirche errichtet, 1937 die Pfarrei konstituiert. Das Dorf lag im Gebiet der Dreizelgenwirtschaft. 1606 wurde ein Grossteil des Zelgenlandes eingehegt. 1895 erhielt G. Anschluss an die Bahnlinie Huttwil-Wolhusen. Eine 1859 errichtete Ziegelhütte wurde 1893-94 von Fritz Egger zur Fabrik ausgebaut (heute Teil der AG Ziegelwerke Horw-Gettnau-Muri, AGZ). In G. besteht eine Kiesgrube sowie eine grosse Emmentaler-Käserei. Die Beschäftigungsstruktur ist immer noch vom Primär- und Sekundärsektor geprägt (mit über einem Fünftel bzw. der Hälfte im Jahr 2000).
Literatur
– J. Zihlmann, Die Hof- und Flurnamen der Gem. G., 1968
– A. Ineichen, Innovative Bauern, 1996, 243
Autorin/Autor: Waltraud Hörsch
Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz