Dienstag, 23. Dezember 2014

Die Heimatkunde über die Festtage

Von Ferdinand Andermatt

Es sei eine besinnliche Zeit, die Tage des Übergangs zum neuen Jahr. Wenn dem so ist, könnte es sein, dass man auch Zeit fände, in der Heimatkunde zu blättern und sich bei den vier Persönlichkeiten zu verweilen, die ihr Leben erzählen oder die uns wissen lassen, was für sie Heimat bedeutet.

Hansjörg Schneider
hat einen etwas anderen Blick auf das Wiggertal. Kein Wunder, hat doch der Kommissar-Hunkeler-Autor in seiner Jugend kaum gewusst, wo das Wasser des Altachenbachs , einem Begleitgewässer der Wigger, herkommt. Aber eben diese Gegend zwischen Zofingen und Brittnau , ein Biotop, ist sein Urbegriff für ‚Heimat‘.

Der Perser Alborz Mohadier
ist Hausarzt in Luthern – er kennt aber die halbe Welt. Wie er Heimat fühlt und denkt ist so ganz anders, als wie ein ‚Eingeborener‘ es beschreiben würde. Wird ihm das Tal in der Napflandschaft je wirklich Heimat werden?

Schwester Veronika
hat in ihrem Leben als Klosterfrau das tiefe Afrika kennengelernt. Sie hat Leprakranke gepflegt, die gossen und die kleinen, auf einer Missionsstation in Tansania. Sie darf jetzt ihren Lebensabend in der Heimat verbringen. Sie hat ihren Auftrag dort erfüllt, wo es nötig war, ohne zu fragen.

Schwester Hildegard Willi
ist im Rottal geboren und hat im Seetal ‚Heimat‘ mitgestaltet. ‚Die erste Heimat fiel mir zu, die zweite habe ich gewählt oder sie mich.‘ Erinnerung und Sehnsucht schildert die Rottalerin, Hinterländerin, Seetalerin in ihrem Beitrag über irdische und geistige Heimat.

Was sage ich, wenn ich nach meiner ‚Heimat‘ gefragt werde?

Freitag, 5. Dezember 2014

Heimattag 2014 in Buchs, Hürntal

Für die Heimatvereinigung  im Einsatz, immer wieder und am Heimattag: Hansjörg Luterbach, Archäologiemuseum; Luca Winiger, Grabung Chammere; Willi Korner, Präsident Heimatvereinigung; Andrew Lawrence, Grabung Chammere; Josef Wanner, Organisator der Tagung und Referent über den Buchser Liedermacher A. L. Gassmann 

Die Tagung
Über hundert Mitglieder der Heimatvereinigung Wiggertal konnte Präsident Willi Korner in Buchs begrüssen. Die ordentlichen Traktanden waren wohl nicht so sehr allein der Grund des Dabeiseins, sondern auch der Gedankenaustausch über gleiche Interessen.

Die Verabschiedung von Kurt Lussi, Mitglied der Museumskommission und die Neuwahl von Beatrice Limacher-Lütolf in den Vorstand der Vereinigung waren die eigentlichen ‚Geschäfte‘, da alle andern Aufgaben dem Vorstand überbunden sind.
Gemeindepräsident Philipp Bucher von Dagmersellen/Uffikon/Buchs stellte das Tal der Hürn als lebenswerte Heimat vor mit ihren landschaftlichen und verkehrstechnischen Vorzügen.
Der Buchser Tagungsleiter, Vorstandsmitglied Josef Wanner, informierte über den in Buchs 1876 geborenen Lehrer, Komponisten und Volksmusiker Alfred Leonz Gassman. Als fröhliches Beispiel seines Schaffens trug die Formation Stirnimann, Altbüron, das Volkslied ‚S isch mer alles ei Ding‘ nebst andern auflockernden Gesangseinlagen vor.

Hoher Besuch: Die  Präsidentin des Kantonsrates, Frau Irene Keller, bei ihrem Begrüssungswort.

Die Römer im Hürntal
Im zweiten Teil wurde Europa-Geschichte am Beispiel der römischen Siedlung Chammere vorgestellt. Dieser Gutshof war einer von  mehreren im Hürntal. Die Grabungen unter der mitverantwortlichen Leitung von lic. phil. Andrew Lawrence vom Institut für archäologische Wissenschaften in Bern und Luca Winiger von der Kantonsarchäologie Luzern haben wertvolle Erkenntnisse gebracht. Sie führten mit Wort und projiziertem Bild durch die Grabungsarbeit. Durch die verschiedenen Gruppen von Archäologiestudenten sind in den Jahren 2011 bis 2013 die Gebäudestrukturen, auch unterschiedliche aufeinanderliegende, freigelegt und datiert worden. Wertvolle Erkenntnisse nicht nur in den Bauten, auch im sozialen Gefüge konnten nachgewiesen werden. Entsprechende Brandspuren lassen die Aussage zu, dass der Gutshof ungefähr im Jahre 230 aufgegeben wurde. Wir dürfen gespannt sein, was nach der wissenschaftlichen Aufarbeitung den an der Geschichte Interessierten vorgelegt werden kann.

Es muss ein ‚lüpfiges‘ Lied gewesen sein, das die Formation Stirnimann hier vorträgt.

Archäologischer Gedankenaustausch: Hansjörg Luterbach, Archäologisches Museum, Schötz; Luca Winiger, Kantonsarchäologie Luzern

Während des Vortrages in der Mehrzweckhalle Buchs

Luca Winiger von der Kantonsarchäologie Luzern und lic. phil. Andrew Lawrence vom Institut für archäologische Wissenschaften in Bern  nach getaner Arbeit

Alfred Leonz Gassmann

Der Gassmann-Brunnen in Buchs

Farbfotos: Adelheid Aregger
Schwarzweiss-Fotos: Hans Marti, www.hansmartiarchiv.ch
Text: Ferdinand Andermatt

Dienstag, 2. Dezember 2014

Heimatkunde 2015 – Der Inhalt

Natur und Umwelt

Wie Zofingen Bio-Hauptstadt wurde
Dorothee Stich, Seite 10

Weiherlandschaft Ostergau –  
vom Wandel der Landschaft zum heutigen Schutzgebiet
Matthias Merki, Pius Häfliger, Pius Kunz, Seite 18

Die Natur zeigt den Weg zum gesunden Essen und Leben
Monika Fischer, Seite 34

Heimat

Der andere Blick auf das Wiggertal
Hansjörg Schneider, Seite 42

Der Perser Alborz Mohadjer – Hausarzt mit Leib und Seele
Monika Fischer, Seite 46

Heimat im Einsatz – Schwester Veronika
Anita Fries, Seite 52

Heimat – Erinnerung und Sehnsucht
Schwester Hildegard Willi, Seite 58

Architektur

Ein Zwei-Generationen-Werk –
Betrachtungen zur Gesamtanlage der Maturitätsschule Willisau
Gerold Kunz, Seite 66

Schulhausbau in Gettnau –
Eine kleine Schul- und Architekturgeschichte
Josef Kunz, Seite 72

Von der Getreidemühle zum Elektrizitätswerk –
Die einstige Burgrainmühle in Alberswil
Jonas Wüest, Seite 82

Die Müllerfamilien «von Esch» – ihr Wirken vom
16. bis ins 19. Jahrhundert in ihren Mühlen in Ettiswil und Alberswil
Walter Steiner, Seite 95

Musik, Theater und Kunst

150 Jahre Theatergesellschaft Reiden
Adelheid Aregger, Seite 102

Ein stimmiges Festival – 10 Jahre Stimmen Festival Ettiswil
Heinz Troxler, Seite 108

Kulturraum Hirzenberg: Musik als Fest der Sinne
Tobias Imbach, Seite 116

Die musische «Brutstätte» – 150 Jahre Kantonsschule Willisau
Werner Amstutz, Seite 122

Industrie und Entwicklung

125 Jahre Emil Peyer AG, Hoch- und Tiefbau, Willisau –
Bauunternehmen mit Familientradition
Heinz Kägi, Seite 128

100 Jahre Imprägnierwerk AG Willisau – eine runde Sache
Guido Thalmann, Seite 140

Geschichte

Eine «Kanti» im Hinterland
Markus Egli, Seite 148

Die alte Bernstrasse in Willisau –
Ein Teilstück der Strassenverbindung Luzern–Bern im Spätmittelalter
Ferdinand Andermatt, Seite 158

Ein Verband im Dienst von 28 Gemeinden –
Seit 40 Jahren Regionalentwicklung in der Region Luzern West
Martin Spilker,  Seite 174

Das Drehfunkfeuer in Grossdietwil – Falsch benannter Leuchtturm der Lüfte
David Koller, Seite 182

Wohin nur mit der alten Kunst? – Das Recycling sakralen Kulturguts
am Falle der 1975 abgerissenen Kirche von Langnau bei Reiden
Max Huber, Seite 188

Neues zur römischen Villa von Buchs-Chammeren
und zur römerzeitlichen Besiedlung im Hürntal
Andrew Lawrence, Seite 202

Aktuelles • Bibliografie • Internes

Farbenfroher Ausdruck der Lebensfreude –
Kartenaktion der Heimatvereinigung Wiggertal 2014
Monika Fischer, Seite 212

Kostbarkeiten 2014: Aarburg
Pius Häfliger, Seite 218

Neues Museum der Heimatvereinigung in Schötz
Hansjörg Luterbach, Seite 222

Rück- und Ausblick des Präsidenten
Willi Korner, Seite 226

Bibliografie
Seite 229

Organe
Seite 238